Marien-Lourdes-Grotte
Die Marien-Lourdes-Grotte in Bendern wurde 1896 bis 1898 auf Anregung des damaligen Pfarrers von Bendern Franz Xaver Häusle (*1841, †1921) in einer Felsaushöhlung des Kirchhügels geschaffen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden vielerorts Marien- oder Lourdes-Grotten, die der Massabielle-Grotte im bekannten Wallfahrtsort bei Lourdes in Südfrankreich nachempfunden sind. Dort hatte 1858 Bernadette Soubirous (*1844, †1879) von mehreren Marienerscheinungen berichtet. Bernadette wurde 1933 heiliggesprochen.
Seit ihrer Einweihung am 7. August 1898 dient die Grotte in Bendern als regionales Zentrum der Marienverehrung. Neben einer Muttergottesfigur befindet sich in der Grotte auch eine Statue der hl. Bernadette. Während des Kirchenjahrs ist die Grotte Ziel oder Station mehrerer Prozessionen, beispielsweise an Christi Himmelfahrt, an Fronleichnam oder an Maria Himmelfahrt (15. August). Als Höhepunkt gilt die Lichterprozession am Abend des 1. Mai. Zahlreiche Votivtafeln an den Seitenwänden zeugen vom Glauben an die Hilfe der Muttergottes.
Am Feiertag Maria Geburt, am 8. September 2023 feierte die Pfarrei und die Gemeinde das 125-jährige Bestehen der Marien-Lourdes-Grotte. Im Mittelpunkt der kirchlichen Zeremonie stand der Festgottesdienst in der Pfarrkirche und die anschliessende Andacht bei der Grotte, in Anwesenheit von S.E. Erzbischof Wolfgang Haas. Für den Landesbischof war es der letzte öffentliche Auftritt vor seiner Emeritierung.
Ein ganz besonderer Moment war die Enthüllung des Geschenkes der Pfarrei zu diesem Jubiläum. Ein Gedenkstein, geschaffen vom Künstler und Bildhauer Eckhard Wollwage, soll fortan an diesen Tag erinnern.
Mehr Informationen: Marien-Lourdes-Grotte – Historisches Lexikon (historisches-lexikon.li)